Der Schumann Generator

Schumann Generatoren – was ist da dran?

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl sogenannter „Schumann Frequenz Generatoren“, „Schumann Resonanz Generatoren“ oder auch simple „Schlafverbesserer“. Die gängigen Plattformen bieten diese Geräte, teilweise aus Asien, für etwa 10 – 15 Euro an. Es gibt allerdings auch Apparate im Netz zwischen 300 und 500 Euro, teilweise höher. Für den Moment und den Beginn meiner Forschungen beschränke ich mich mal auf die günstigeren Varianten, von denen ich mir drei Geräte bestellt habe und die wir uns hier gemeinsam mal näher ansehen werden.
 

Technische Untersuchung

 

Version 1 im Folgenden „V1“ wird angeboten als:

 

7.83HZ Schumann Wave Generator Ultra Low Niederfrequenz Impulsgenerator 0.1A
Eigenschaften:
Mini-USB-Anschluss, +5V 0.1A, wird mit einem USB-Kabel geliefert
Importierter Hauptsteuerungs-IC mit extrem geringem statischen Stromverbrauch, um die Wellenform stabiler zu machen
Ausgang 7.83 Hz Impuls Rechteckwelle, deren Tastverhältnis 50% beträgt. Die Frequenz kann zur Korrektur fein eingestellt werden

Dieses Produkt ist ein sehr niederfrequenter Schumann-Wellengenerator mit 7.83 Hz, der sich durch hohe Genauigkeit und Stabilität auszeichnet.
Für den audiovisuellen Raum – zur Verbesserung des Schallfelds und der audiovisuellen Effekte, für das Schlafzimmer – zur Unterstützung des Schlafes, um die Nerven zu beruhigen, Schlaflosigkeit anzupassen, für das Büro – zur Entspannung und Verbesserung der Arbeitseffizienz, zur Schaffung von Raum – zur Verbesserung der Inspiration, für die Tee-Zeremonie – Körper und Geist ruhen lassen
Spezifikation:
Stromversorgung: + 5V
Strom: 0.1A
Impuls Rechteckwelle: 7.83
Hz

Das Gerät wird wie beschrieben über USB Mini angeschlossen, ein passendes Kabel gehört zum Lieferumfang, die Antenne hat eine Größe von ca. 50x50mm, die Lötstellen sind sauber verarbeitet. Ein Potentiometer bietet die Möglichkeit, die Frequenz abzugleichen.

Die ersten Prüfmessungen ergeben:

Die Stromaufnahme bei 5.13V entspricht etwa 20mA im Mittel (0.02A) fluktuierend zwischen 1.8 und 31.8mA PP. Liegt also weitaus niedriger als in der Beschreibung angegeben. Die emittierte Frequenz bei Erstinbetriebnahme liegt bei etwa 8.5Hz laut Oszi.
Bei dem Versuch die Frequenz über das Potentiometer anzupassen, musste ich feststellen, dass ich nicht tiefer als 8.1 Hertz komme. Die versprochenen 7.83 Hz sind demnach nicht erreichbar. Das mag vielleicht an Bauteiltoleranzen liegen und an der vermutlichen Tatsache, dass Geräte in diesem Preissegment sicherlich keiner 100 % Ausgangskontrolle und einem damit verbundenen Abgleich unterliegen.

Um die Frequenz dennoch, im Bereich um die Schumann Resonanz herum, einstellen zu können, habe ich Widerstand R4 (390K) gegen 430K ausgetauscht. Die bisherige Range von 8.1 – 10Hz verschiebt sich dadurch auf 7.3 Hz – 8.1 Hz.

Auf 7.83Hz eingestellt, ist die Frequenz sehr stabil. Ich konnte über mehrere Minuten lediglich eine Abweichung von ca. +|- 0.006 Hz feststellen. Auch auf Spannungsschwankungen reagiert die Elektronik unbeeindruckt. Zwischen 4.8V und 5.2V bleibt die Frequenz stabil. Ab 4.7V abwärts bricht die Frequenz ein, oberhalb 5V konnte ich bis 5.5V keine Veränderung feststellen.

Der Betrieb der Platine selber bringt einen Frequenzgang mit sich, der sich selbst nach ca. 90 Minuten noch nicht stabilisiert.

Kernstück des Generators ist ein Timer „7555“ von Texas Instruments. Fertige Module bekommt man im Netz bereits ab 2 – 3 Euro als Frequenz-Generator. In dem Fall fehlt dann eben noch eine Antenne, ansonsten unterscheidet sich das Prinzip nicht wesentlich.

Gemessene Feldstärke in Mikro-Tesla bei 10mm Abstand zur Antenne: 0,18 µT.

Weitere Messergebnisse weiter unten auf dieser Seite.

 

 Zur Information, die natürliche Feldstärke der Schumann-Resonanz-Frequenz beträgt etwa 1 Pico-Tesla (1pT), respektive 0,000001 µT

 

Version 2 im Folgenden „V2“ wird angeboten als:

DC 5 V 7,83 Hz PräZisions Schumann Resonanz Ultra-Nieder Frequenz Puls WelleX1I9
Frequenz: 7,83 Hz
Nennspannung: DC 5V
Bemessungsstrom: 0,5A

Die Spannungsversorgung bei V2 erfolgt über einen Rundstecker. Ein passendes Kabel auf USB wird mitgeliefert. Die Antenne ist bei dieser Platine rund und misst ca. 78 mm im Diameter. Ein Spindel-Trimmer ermöglicht die Justage der Ausgangsfrequenz.

Die ersten Prüfmessungen ergeben:

Die Stromaufnahme bei 5.02V entspricht etwa 250mA im Mittel, fluktuiert dabei aber zwischen 0.190 und 0.300 Ampere. Liegt dementsprechend unter den angegebenen 0.500 Ampere. Die emittierte Frequenz bei Erstinbetriebnahme liegt bei etwa 8 Hz laut Oszi, über das Spindel-Potentiometer kann die Ausgangsfrequenz sehr fein justiert werden. Die Frequenz fluktuiert mitunter etwa um ~0.015 Hz. 

Auch bei dieser Platine ist ein Shift der Frequenz im zeitlichen Verlauf des Betriebs messbar. Die Platine erwärmt sich auch spürbar deutlicher, als V1, was wohl auch auf die höhere Leistungsaufnahme zurückzuführen ist. Die Frequenz stabilisiert sich bei V2 etwa nach 10 – 20 Minuten. Was bei V2 negativ auffällt, die Frequenz ist stark abhängig von der Versorgungsspannung. Eine Veränderung um 0.1 Volt verändert bereits die emittierte Frequenz um etwa 0.012 Hertz. Ebenfalls fällt unangenehm auf, bei meinem stabilisierten Netzteil schwank die Spannung um ca. 0,3 Volt beim Betrieb der V2, obwohl das Netzteil mit 2.5 Ampere liefern kann.

Eine Messung auf der Versorgungsleitung zeigt, dass eine Wechselspannung mit der eingestellten Frequenz aufliegt:

 

Taktgeber ist auch hier ein 555 Timer-IC. Die Schaltung ähnelt der V1, allerdings wird hier offensichtlich noch über ein FET die Ausgangsleistung verstärkt.

Gemessene Feldstärke in Mikro-Tesla bei 10mm Abstand zur Antenne: 2,10 µT.

Weitere Messergebnisse weiter unten auf dieser Seite.

Zur Information, die natürliche Feldstärke der Schumann-Resonanz-Frequenz beträgt etwa 1 Pico-Tesla (1pT), respektive 0,000001 µT

 

Version 3 im Folgenden „V3“ wird angeboten als:

USB 7.8 Hz Schlafverbesserer Runder Schumann Wellen Generator Heimgebrauch T6Q5

Spezifikationen:
Material: Kunststoff
Scheibendurchmesser: 82 mm / 3,2 Zoll
Netzteile: Typ-C-Port
Resonanzfrequenz: 7,8 Hz (einstellbar)

 

Die Spannungsversorgung bei V3 erfolgt über USB-C. Ein passendes Kabel wurde nicht mitgeliefert. Die Antenne misst etwa 80mm im Durchmesser. Ein Potentiometer dient zur Feinjustierung der Ausgangsfrequenz.

Die ersten Prüfmessungen ergeben:

Die Stromaufnahme bei 5.2V liegt bei 2.5mA im Mittel, schwankt dabei leicht zwischen 2.2 und 2.7mA. Die voreingestellte Frequenz liegt bei 9.17 Hz bei der ersten Inbetriebnahme. 7.83Hz ließ sich am Potentiometer einstellen, zumindest für einen kurzen Moment, denn auch bei der V3 ist ein Frequenzverlauf über die Betriebszeit messbar. Eine Stabilisierung der Frequenz hat selbst nach 120 Minuten nicht vollständig stattgefunden. Weiter konnte die Frequenz nach 120 Minuten Betriebszeit nicht mehr auf 7.83 Hz justiert werden, durch den fotlaufenden Shift lag die unterste Grenze nun bei 8.251 Hz (Poti-Anschlag). Auch ist die Frequenz wie bei V2 abhängig von der Stabilität der Versorgungsspannung. Eine Veränderung der Eingangsspannung um 0.1V führt im Schnitt eine Verschiebung der emittierten Frequenz um etwa 0,065 Hz mit sich. Taktgeber ist auch auf dieser Platine ein „555“.  

Gemessene Feldstärke in Mikro-Tesla bei 10mm Abstand zur Antenne: 0,00 µT. Mit meinen Messgeräten war keine messbare Feldstärke festzustellen.

Weitere Messergebnisse weiter unten auf dieser Seite.

Zur Information, die natürliche Feldstärke der Schumann-Resonanz-Frequenz beträgt etwa 1 Pico-Tesla (1pT), respektive 0,000001 µT

 

Die Versionen im Überblick

Frequenz-Shift während der Betriebszeit

Am stabilsten hat hier V2 abgeschnitten, in dieser Messung nach 10 Minuten. In weiteren Messungen waren es auch schon mal 20 Minuten.

 

 

Die Versionen im Überblick

Frequenz-Shift in Bezug zur Versorgungsspannung

Zur besseren Sichtbarkeit auch noch mal als prozentuale Verschiebung in Bezug auf die Nominal-Spannung von 5,2 Volt:

Den spannungsstabilsten Frequenzgang konnte hier V1 für sich verzeichnen mit 0% Abweichung jeweils 0.4V ober- und unterhalb der Nominal-Versorgung von 5.2V

 

 

 

Die Versionen im Überblick

Feldstärke in Relation zum Abstand zur Antenne

 

 

 

 

Die Versionen im Überblick

Fazit:

Alle Versionen (V1, V2, V3) erzeugen eine Frequenz, die mehr oder weniger „nahe“ der Schumann-Resonanz-Frequenz von 7.83 Hz liegt.

Der bei allen Versionen verwendete IC-555 als Taktgeber scheint mir nicht die beste Wahl zu sein. Sicherlich auch bedingt durch umliegende Bauteile, wandert der Frequenzgang stark. 

V3 baut leider kein, mit meinen zur Verfügung stehenden Mitteln, messbares EM-Feld auf. V2 dabei das Stärkste.
Alle drei Platinen lagen „roundabout“ bei 10.- +|- 2 Euro.

Mir persönlich gefällt V2 am Besten und wird mir als Grundlage dienen, einen frequenzstabilen Generator selber zu bauen…

…das ist nämlich mein Fazit aus diesen Tests.

DIY

😉

 

 

 

 

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